Besserwisser-Fail
Wenn ein Besserwisser einen anderen Besserwisser belehren will:
 Diese E-Mail landete heute in meinem Posteingang. Merke: es kann schnell nach hinten losgehen, wenn man einen Besserwisser belehren möchte, aber nicht mal den Unterschied zwischen den Wörtern „denn“ und „den“ kennt (oder beim Lesen irgendwelche Phantomwörter wahrnimmt, die in Wirklichkeit gar nicht auf der Webseite stehen). Denn auf der Startseite von www.einzigste.de steht und stand schon immer „Du bist der Einzige, den ich liebe“ (mal ganz abgesehen davon, dass es „mokieren“ heißt und nicht „mockieren“).
 
 








Zum thema „einzigste“
Obwohl ich weder Sprachwissenschaftler, noch Grammatik-Experte bin, halte ich das Wort für zulässig.Begründung: Mit der Steigerung die zwar lt. Regeln nicht vorgesehen ist, ändert sich die Bedeutung des Wortes. Sehr schön erkennbar an einem anderen Beispiel:
„Drei Läufer erreichen das Ziel. Der erste sagt: Ich bin tot. Der zweite sagt: Ich bin noch toter. Der dritte sagt: Ich bin am totesten.
Natürlich sind alle drei nicht tot und wollen etwas anderes damit zum Ausdruck bringen. Diese Differenzierung ist deshalb zulässig, weil Sprache einem stetigen Wandel unterliegt und wie jeder Wissenschaft gelten Regeln nur so lange bis sie widerlegt werden. Dieses erfolgt durch ständige Missachtung.
Mit freundlichen Grüßen,
Wolfgang Kempkes
Nachtrag:
Bin bei meinen Nachforschungen zu Thema noch auf die Bezeichnungen “ theoretischer oder literarischer Superlativ“ gestossen.
Das Stichwort hierzu lautet „Hyperlativ“, siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Komparation#Hyperlativ
Danke, für die interessante Quelle!
Dieser entnehme ich folgendes: Die Steigerung von Absolutadjektiven als stilistisches Mittel zählt zu den Elativen. Die Gründe werden ausreichend erklärt („stilistisch, rethorisch“).
Meine Schlussfolgerung: Die Regeln sind längst von der angewandten Praxis überholt worden. Auch wenn Steigerungen oft falsch angewendet werden, sind sie doch, auch bei Regelabweichung, zulässig. Ein defensives Festhalten an überlebten Regeln würde dazu führen, das Sprache sich einer Weiterentwicklung verweigert, Folge: unkoordinierteWeiterentwicklung!
Zur Zitierfähigkeit der Wikipedia sei Ihnen folgende Internetseite ans Herz gelegt:
https://www.wissenschaftliches-arbeiten.org/zitieren/wikipedia.html
Auch durch Ihre Nachforschungen wird die Rechtschreibung nicht besser – es muss „gestoßen“ heißen.
Ich bin Sprachwissenschaftler! Eine Steigerung von Absolutadjektiven hat mit dem Terminus „Sprachwandel“, wie wir Linguisten ihn gebrauchen, nichts zu tun. Derartige Hyperlative sind – ganz einfach – falsch! Neologismen und dergleichen fallen schon eher unter die von Ihnen beschriebene Kategorie, Herr Kempkes. Sprache beruht auf Konventionen. Wir haben uns darauf geeinigt, dass die Steigerung von Absolutadjektiven semantisch unzulässig ist.
Herzliche Grüße vom Institut für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft der Universität Paderborn!
Sehr geehrter Nicholas!
Herzlichen Dank für ihre Zeit, sich der Argumentation eines Laien zu widmen. In der kritischen Einschätzung der Quelle Wikipedia stimmen wir überein, in der Sache an sich nicht.
Sie hinterfragen zu Recht die Quelle, äußern sich aber nicht zur Frage der Existenz eines „theoretischen oder literarischen Superlativ“, dessen Existenz durch seine Anwendung bereits bewiesen ist. Der Schwachpunkt ihrer Argumentation ist, das sie eine Sprachanwendung als „falsch“ bezeichnen und sich dabei nur auf ein Regelwerk der Sprachwissenschaft berufen können.
In der der Wissenschaft ist es Standard, das Regeln nur gelten, bis sie widerlegt sind. Tendenziell hinken Regeln deshalb Realitäten hinterher. Des weiteren stellt sich die Frage nach der Deutungshoheit über Sprache und dem daraus resultierenden Definitionsrecht.
Deshalb ist die Anwendung dieses „Superlativ“ nicht falsch sondern als nicht regelkonform zu betrachten! Da dieser aber im alltäglichen Sprachgebrauch angewandt wird, ist seine Existenz als Fakt zu respektieren.
Die Differenzierung zwischen „einzige“ und „einzigste“ erscheint mir sogar logisch, wenn ich als Laie die Begriffe unter einem Zeitbezug betrachte:
Wenn der Rapper singt „…ich bin der einzige Terrorist im Dorf..“ handelt es sich um eine Momentaufnahme, die gegenwartsbezogen bis mittelfristig zu sehen ist. Singt er „….ich bin der einzigste Terrorist im Dorf…“ meint er dogmatisch, zukunftsbezogen, das sich dieses niemals, unter keinen Umständen ändern wird und deutet damit in letzter Konsequenz die Beseitigung des ganzen Dorf an.
Mag meine Interpretation auch angreifbar sein, so zeigt sie doch das der Superlativ bei bewusster Anwendung den Sinngehalt eines Wortes verändert.
Das Regelwerk der Sprachwissenschaft stellt sich somit als unflexibel und überholt dar. Deshalb liegt im Slogan dieser Internetseite („das einigste existiert nicht“) schon ein Widerspruch. Das Problem ihrer Wissenschaft sehe ich darin, eine angewandte Steigerung ins Regelwerk einzuarbeiten, so das die „Flucht nach vorne“ angetreten wird, einer Gesellschaft zu erklären was sprachlich zulässig ist und was nicht.
Ich danke für ihre Zeit und Geduld,
mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Kempkes (Sprachamateur, aber alltagstauglich!)
> meint er dogmatisch, zukunftsbezogen, das sich dieses niemals, unter keinen Umständen ändern wird
> und deutet damit in letzter Konsequenz die Beseitigung des ganzen Dorf an.
Und mit der Tatsache, dass ich (obwohl ich sprachlich nicht unbewandert bin) hierin keinen Unterschied feststellen kann, führt sich das Argument selbst ad adsurdum.
Es mag schon richtig sein, dass manche Dinge in den Sprachgebrauch einfließen, und dann Regelwerke (z.B. Duden) dann irgendwann resignierend selbst den größen Unsinn in das Vokabular aufnimmt. Aber – und da teile ich die Auffassung von Nicholas – falsch bleibt falsch auch wenn es oft genug falsch gemacht wird.
„Die normative Kraft des Faktischen“ ( Bezug: Georg Jellinek, Staatsrechtler)
Wird durch tatsächliche Entwicklung ein Zustand geschaffen, kann daraus ein Gewohnheitsrecht entstehen, durch das gesetztes Recht verdrängt werden kann. Soziale Wirklichkeit beeinflusst somit das Recht, welches sich in Bezug auf prägende Wertvorstellungen stets von neuem bewähren muss.
Sollte Sprache auf Konventionen beruhen, so ist festzustellen das Konventionen keinerlei formalen Kriterien unterliegen, eine stillschweigende Akzeptanz breiter Massen kann ausreichend sein.
Diese hat auch das Institut für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft der Universität Paderborn zur Kenntnis zu nehmen. Die entscheidenden Fragen lauten: 1) Gilt eine bestehende Regel, die von breiter Masse nicht befolgt wird? 2) Erzwingt ein bestimmtes Verhalten einer breiten Masse nicht die Anpassung einer Norm an die Realitäten? 3) Ist eine Norm nicht grundsätzlich ein Provisorium, da eine Minderheit die diese nicht beachtet, zur Mehrheit werden kann?
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Kempkes
Quellen: http://www.rechtslexikon.net (Abrufdatum: 20.8.2015)
http://www.wikimannia.org (Abrufdatum: 20.8.2015)
www. enzyklopaedie- Rechtsphilosophie.net ( Abrufdatum:19.8.2015)
Hallo Herr Kempkes,
bei aller Liebe, Ihre Argumentation führt hier auf einen Irrweg. Denn es geht hier nicht um Konventionen, sondern um Logik, und Logik kann auch durch Gewohnheitsrecht nicht aufgehoben werden.
Wenn ich der (oder in meinem Falle die) Einzige bin, dann gibt es keine andere. Anderenfalls wäre ich nicht die Einzige. Daher ist eine weitere Steigerung unlogisch und somit falsch.
Höher als höchst geht nicht, denn darüber ist kein Raum mehr.
Schlechter als der Schlechteste kann niemand sein, sonst wäre der Schlechteste eben dies nicht: Der Schlechteste. Sondern nur noch ein Schlechter unter anderen Schlechten.
Das ist vergleichbar mit der gruseligen Angewohnheit, zu behaupten, nicht „nur“ hundert Prozent, sondern tausend Prozent „zu geben“. Hundert Prozent sind schon alles. Mehr „ist nicht drin“. Prozent bedeutet bekanntlich „von hundert“. hundert von hundert sind ein Ganzes, ein volles Maß. Tausend von hundert wäre allenfalls ein Bruchteil dessen, aber niemals mehr.
Heller als der hellste Stern leuchtet keiner, daran ändert auch die normative Kraft des Faktischen nichts, denn das Faktische ist hier, dass der hellste Stern bereits der hellste ist. Wird ein hellerer entdeckt, so tritt dieser an die Stelle des bis dato hellsten, der dann nicht mehr der hellste ist. Aber der hellsteste wird keiner von beiden jemals sein.
P.S.: Freundliche Grüße möchte selbstverständlich auch ich Ihnen und allen Lesern zukommen lassen. 🙂
Sehr geehrte Cornelia!
Ihre Argumentation hat einen entscheidenden Schwachpunkt:
Wer hat die Deutungshoheit zu definieren, was logisch ist und was nicht? Auch Logik unterliegt einem Wandel!
Wie ich bereits in einem vorherigen Kommentar („Terroristen-Beispiel“) erläutert habe, kann die Steigerung des Wortes „einzige“ sogar sinnvoll sein, wenn ich „einzige“ als gegenwartsbezogen bis mittelfristig und „einzigste“ als dogmatisch, zukunftsbezogen definieren würde.
Am Beispiel „tot, toter, am totesten“ zeige ich, das hier keineSteigerung im Sinne der Sprachwissenschaft gemeint ist, sondern ein veränderter Sinngehalt der Aussage beabsichtigt wird.
Der „hellste“ Stern ist der, mit höchster Wahrscheinlichkeit dem allerhellsten Stern weichen muss, welcher damit aber nicht nur(!) zum hellsten wird, sondern….und das ist die dogmatische Feststellung…niemals, unter keinen Umständen, bis ans Ende aller Zeiten, von einem anderen Stern abgelöst wird.
Diese Dogmatik ist natürlich angreifbar, weshalb sie oft im religiösem und ideologischem Bereich ihre Anwendung findet.
Anschliessend grüsse ich Sie, mit der Feststellung, daß ich nicht der „einzigste“ sein werde, der diese Wortvariante nutzen wird ( Rebellion und Optimismus)!;-)
… nur soviel, zu ihrem Argument, Cornelia, dass man nicht mehr als 100 % geben könnte …
Vermutlich haben sie diese Meinung, weil Sie selber nie mehr als 100 % geben, in Ihrem Leben … bei Ihrer Arbeit etc.
Jedoch sagen Sie es doch selber: 100 % … von 100 … also von (innerhalb) der regulären Arbeitszeit … den diese Soll-Arbeitszeit ist gleich 100 %.
Gibt jemand jedoch in seiner Arbeit mehr als 100 %, also z.B. 120 % … so würde ich dies so interpretieren und verstehen (und wäre n.m.M. zu Recht angewendet), dass derjenige mehr als 100 % (seiner regulären Arbeitszeit) gibt … 20 % mehr … also über seine reguläre Arbeitszeit hinaus die anderen 20 % erbringt für seine Arbeit … (und dies vermutlich freiwillig, unentgeltlich, so dass die 100 Grenze durch die Mehrarbeit NICHT angehoben wird, sondern bei der regulären Arbeitszeit verbleibt …
So.
Nun zerfetzt mich wegen meiner Stückelung meiner Sätze mit den ….
Ist bestimmt nicht erlaubt. Ist eine Gewohnheit von mir. Kennzeichnet ein Gedankensprung, und zig weggelassene weiter ausufernde Phrasen und den Leser langweilende Worte, welche ich einfach lieber weggelassen habe, und diese Gedankensprünge und Gedanken-pausen mit „…“ kenntlich gemacht habe.
AHSIH, Ihre Unterstellung, dass ich „vermutlich“ stets weniger leiste als ich könnte, und daher zu meiner Meinung gelange, ist nicht gerade freundlich. Sie irren sich auch hier.
Doch 100% ist alles, ist die Gesamtheit, ist ein Ganzes, ist das volle Maß. Mehr als alles kann niemand geben.
Wenn ein Eimer zu 100% leer ist, ist er absolut leer. Noch leerer als leer kann er nicht werden, egal wie sehr er sich anstrengt. Es ist dann nichts mehr da, was noch hinausgenommen werden könnte bzw. herausfließen könnte.
Wenn ich 100% meiner Arbeitskraft aufbringe, dann arbeite ich bis zur völligen Erschöpfung oder, je nach Art der Arbeit, bis an die Grenze meiner Fähigkeiten. Mehr oder besser zu arbeiten ist mir dann auch bei bestem Willen und maximaler Anstrengung nicht möglich. Das Maximum ist nun einmal definiert als das Maximum.
Wie lange die Arbeit dauert, ist ein anderes Thema. Aber mehr als 100% meiner Zeit kann ich auch in Arbeit nicht investieren, denn 100% sind bereits meine gesamte verfügbare Zeit. Die Erde dreht sich nicht langsamer, damit ich mehr arbeiten kann. Und wenn sie es täte, dann entsprächen wiederum 100% der gesamten Zeitdauer, einschließlich der neu hinzugewonnenen Zeit.
Nach Ihrer Definition von zu 100% arbeiten, würde es ja bedeuten, dass Sie ja nie zu 100% arbeiten.
Ihre Definition interpretierend verstehe ich, dass 100% arbeiten am Tag = max. 24 h sein kann (weil der Tag ja nicht mehr Zeit hat … oder so wie Sie es beschreiben sich die Erde langsamer drehen müsste dass so mehr Zeit … also vielleicht 25 h täglich zur Verfügung stehen würde).
Ihre Einstellung / Meinung interpretierend, unterstelle ich Ihnen mal dass Sie keinesfalls „Selbständig“ sind, sonder sich vermutlich in einem „sicherem“ Angestellten-Verhältnis befinden. Mal davon ausgehend, dass es sich ggf. um eine 40 h Woche, bzw. einem 8 h Arbeitstag handelt, so wäre 100 % = 8 h arbeiten. Aber selbst dies ist relativ. In Abhängigkeit davon, wie man an dem Tag drauf ist, nicht zuviel der 8 h für Kaffee trinken, rauchen, mit Kollegen schwatzen (telefonisch oder persönlich) oder anderen dingen verschwendet, und die eigentlich Arbeit, die man gerade erledigt so richtig flutscht und man effektiv voran kommt … ja dann, kann man davon sprechen, dass man diesen 8 h Arbeitstag max. genutzt und nahezu 100% Leistung gebracht hat …
… und weil es so gut läuft … arbeitet man einfach mal (freiwillig, ohne Anweisung vom Chef, ohne dies womöglich später vom Chef einzuklagen diese Mehrarbeit bezahlt zu bekommen) über diese 8 h täglicher Soll-Arbeitszeit 2 h hinaus, … hat man doch mehr als 100% geleistet, und zwar 125% … (Pausen bei Berechnung unberücksichtigt) …
Sie behaupten also, dass man nie 125% bringen kann? … Wenn Sie dies behaupten, unterstelle ich Ihnen zu Recht, dass Sie dies noch nie gemacht haben, weil Sie dann zu dieser Art Angestellten gehören, die Pünktlich nach den 8 h alles stehen und liegen lassen, und nach Hause gehen, um nicht über die 100% zu kommen … allerdings mit solcher Arbeitseinstellung Ihrerseits, werden Sie in den 8 h auch nicht zu 100 % ihres Leistungsvermögen effektiv gearbeitet haben … da Sie keinesfalls so arbeiten: Zitat Ihrer Worte: „Wenn ich 100% meiner Arbeitskraft aufbringe, dann arbeite ich bis zur völligen Erschöpfung“ … Sie werden nie bis zu Ihrer Erschöpfung arbeiten, so wie ich Sie einschätze, da Sie genügend zusätzliche Pausen (zusätzlich zu den gewerkschaftlichen) machen mit Kaffee trinken, Kollegen „kommunizieren“ etc. …
Und somit stimmt (leider) meine Unterstellung (welche Sie Eingangs ihrer Antwort als „unfreundlich“ bezeichnen), dass Sie vermutlich stets weniger leisten, als sie könnten …
Dennoch will ich Sie mal als guten Angestellten einschätzen, der es mit Kaffee trinken und mit Mitarbeiter kommunizieren nicht übertreibt, und schätze ihre effektive Leistung mal positiv mit 80 bis 90 % in den 8 h ein. Sollten Sie jedoch eine Angestellte sein, die resigniert hat, und kein Bock mehr auf Ihre Tätigkeit hat, Ihre Arbeitszeit nur absitzt / absteht, dann wird die Leistung / Effektivität unter 50 % liegen ….
Sie merken. 100 % ist nicht absolut (so wie Sie es definieren) sondern eine Frage der Definition … und so wie Sie es definieren ist es nur eine Variante der Definition.
Vorletztes Beispiel: aus der Produktion. Irgendwas wird produziert. Fließband oder manuell, oder kombiniert. Am Tag sollen X-Teile davon produziert werden. Dann ist X = 100%. Nun kommt es zu keinen Ausfällen, Verzögerungen etc. und es werden Y Teile mehr als X produziert. Also wurden dann X+Y produziert also MEHR als 100% produziert (geleistet), denn 100 % liegt ja bei X.
Letztes Beispiel: Kommen wir auf ihr Glas zurück. … hm … denke gerade nach, wieso Sie das Glas-Beispiel am Beispiel leer definiert haben … (ob Sie Pessimist sind? … Sie wissen was ich meine? Diese halb-voll / halb-leer Glas-Sache?!?!) … Ich nehme mal die andere Variante (voll … ob ich eine Optimist bin ???) …
Beim Glas gibt es einen Eichstrich (z. B. bei 0,2 ml). Wird das Glas vom Kneipenwirt genau bis zum Eichstrich gefüllt, so ist es zu 100% voll (weil dies so definiert ist) … füllt der Kneipenwirt das Glas über den Eichstrich voll, ist das Glas eben mehr als 100% voll. O.k. … wenn Sie dies Beispiel von mir nicht akzeptieren als „Glas voll“ sondern erwarten mit „Glas voll“ ein volles Glas bis zum Rand um dies mit 100 % zu akzeptieren (dann würde dies aber bedeuten, dass das Glas bei Ihrem nächsten Gaststätten-Besuch nach Ihrem Verständnis nie voll ist … viel Spaß bei der Beschwerde beim Kneipenwirt) … dann nehmen wir einfach mal ein Glas, füllen es bis zum Rand … und lassen dann vorsichtig weitere Tropfen reintropfen … schon mal beobachtet (in Physik aufgepasst?) … da bildet sich ein Flüssigkeitsberg (Stichwort Oberflächenspannung) … defacto ist dass Glas dann mehr als zu 100% voll … aber ich merke gerade, dass Sie gleich mit dem Gegenargument kommen, dass das Glas zu 100% voll ist und dies was über 100% ist (der Flüssigkeitsberg) … ist ja außerhalb … (so komme ich Ihrer Spitzfindigkeit mal zuvor) …
Ich hätte da auch noch was zu „Glas leer“ … lasse ich aber gleich weg und komme gleich zu meinem …
Abschluss-Wort:
Werte Cornelia,
ich merke dass wir hier zu keinem gemeinsamen Nenner kommen, und da fällt mir ein, was ich aus den Büchern von Deborah Tannen „Du kannst mich einfach nicht verstehen. Warum Männer und Frauen aneinander vorbeireden“ gelernt habe (zum Glück hat dies Buch eine Frau geschrieben) … und verwese auf selbiges (… Warum Männer (AHSIH) und Frauen (Cornelia) aneinander vorbeireden …)
… ich wünsch dir noch ein schönes leben …
AHSIH, ich antworte hier, weil unter Ihrem Beitrag eine Antwort technisch nicht mehr möglich zu sein scheint. Ihr Tonfall ist arrogant und Ihre Phantasie scheint mit Ihnen durchzugehen. Ich bin keine Angestellte und ich arbeite wahrscheinlich deutlich mehr und härter als Sie. Außerdem es ist küchenpsychologischer Unfug, aus einem leeren Eimer auf eine pessimistische Grundhaltung eines Menschen zu schließen. Zudem ist es schlechter Stil, ad hominem zu argumentieren, wenn einem die Aussagen eines anderen nicht gefallen.
Aber das alles tut hier nichts zur Sache.
Was Sie übersehen ist, dass hundert pro cent per definitionem immer 100 von 100, also das Ganze sind.
Hunderteins von hundert ist genauso unlogisch wie zwei von null. Wenn ich hundert Äpfel habe, kann ich davon (!) maximal hundert essen, nicht hundertdreißig. Esse ich mehr, nehme ich sie nicht von diesen hundert, sondern kaufe oder pflücke welche hinzu oder leihe sie mir oder bekam sie geschenkt, aber das sind dann nicht mehr „von hundert“, jedenfalls nicht von den gemeinten hundert, also keine Prozent mehr von der Ausgangsmenge.
Ihr Beispielglas ist zu hundert Prozent gefüllt, wenn es so voll ist, dass ein weiterer Tropfen es zum Überlaufen brächte. Wo die 100% in absoluten Zahlen liegen, hängt von den Rahmenbedingungen ab. Z.B., ob die Füllmenge mit oder ohne Oberflächenspannung gemessen wird. Wenn Sie einen Tropfen Spülmittel hinzufügen, geht die Oberflächenspannung verloren und es passt weniger Wasser in das Glas, aber die 100% Füllung liegt auch dann bei dem, was unter den jeweils gegebenen Rahmenbedingungen maximal möglich ist. Ist das Glas bis zum Eichstrich gefüllt, so entspricht das zu 100% den Vorgaben des Gesetzgebers, aber 100% der möglichen Glasfüllung sind es nicht. Es erfüllt die Anforderungen des Gesetzgebers zu 100%, es bis dorthin oder auch darüberhinaus zu füllen. Wenn der Wirt mehr einschenkt, ist er großzügig, dennoch bleibt die gesetzliche Vorgabe zu 100% erfüllt.
Unabhängig davon wünsche selbstverständlich auch ich Ihnen ein schönes Leben.
Kurzer Hinweis zum Thema Antwortfunktion: diese steht nur bis zu einer bestimmten Threadtiefe zur Verfügung, dann kann man die Antworten irgendwann nicht mehr in weitere Ebenen verschachteln, sondern dann geht es nur noch linear weiter in der untersten Thread-Ebene.
Der Grund hierfür ist, dass bei einer zu tiefen Einrückung bei einer zu großen Verschachtelung dann irgendwann die Lesbarkeit darunter leiden würde, weil die Spalten immer schmaler würden.
Sorry, wenn sie sich inzwischen persönlich angegriffen fühlen.
…
anderes Beispiel:
Sie haben auf ihrem Konto nur noch genau 1’000 € (=100% … oder?)
und kaufen was für 1’200 € (per Lastschrift oder Karte),
(ich gehe mal davon aus dass Sie Dispo bei ihrer Bank haben)
schon haben Sie 120% ausgeben (von den 100% was sie auf dem Konto hatten)
also kann man durchaus mehr 100% von dem was man hat verbrauchen
geschieht ja tagtäglich
siehe Finanzhaushalte der Bundesrepublik und der Länder & Kommunen
oder auf ihre Äpfel Küchen-psychologisch zurück zu kommen:
ich habe bei mir X Äpfel auf meinem Küchentisch liegen = 100 % meiner Äpfel
und Sie haben Y Äpfel auf ihrem Küchentisch (neben meinem) liegen = 100 % ihrer Äpfel
Ich esse meine X Äpfel auf und nehme Ihnen 1 Apfel von ihrem Küchentisch weg und esse den auf
Dann habe ich mehr als 100 % meiner Äpfel gegessen (weil X + 1)
und Sie haben auf Ihrem Küchentisch nur noch Y – 1 Äpfel liegen.
…
Abschluss-Wort:
Werte Cornelia,
ich merke dass wir hier zu keinem gemeinsamen Nenner kommen, und da fällt mir ein, was ich aus den Büchern von Deborah Tannen „Du kannst mich einfach nicht verstehen. Warum Männer und Frauen aneinander vorbeireden“ gelernt habe (zum Glück hat dies Buch eine Frau geschrieben) … und verwese auf selbiges (… Warum Männer (AHSIH) und Frauen (Cornelia) aneinander vorbeireden …)
… ich wünsch Ihnen noch ein schönes leben …
Cornelia hat natürlich zu 100% recht und der Herr Kempkes verbreitet hier nur den üblichen postmodernen Relativismus, der ohne ordentliche Begründung alles in Zweifel ziehen möchte.
„In der der Wissenschaft ist es Standard, das Regeln nur gelten, bis sie widerlegt sind.“ Ja, dann muss man das aber auch tun. Die „Realität“ widerlegt jedenfalls nichts, weil Realität keine Person ist und auch kein Wissenschaftler der Gedanken äußern kann. Ein Widerlegung besteht nun mal aus Gedanken, Argumenten, Übergängen, Schlüssen, Urteilen usw. Realität ist bloß das, was ein denkender Geist dafür hält. Wenn jemand also Realitäten anführt, dann sind es nicht diese, die die Autorität haben etwas zu widerlegen, sondern der Verstand der diese Realität als Argument anführt.
Einen Menschen, der Absolutadjektive steigert als Realität und damit in den Rang einer Autorität zu erheben, ist aber mehr als abenteuerlich. So kann man übrigens j e d e n Fehler in den Rang einer nicht kritisierbaren Autorität erheben. Denn weil der Fehler gemacht wird, ist er ein Fakt und weil er Fakt ist, ist er Realität und die Realitäten haben recht, weil sie schließlich im Umkehrschluss den Regeln vorauseilen, wenn die Regeln den Realitäten hinterher hinken.
„Des weiteren stellt sich die Frage nach der Deutungshoheit über Sprache und dem daraus resultierenden Definitionsrecht.“ Nein. Wissenschaft ist keine Frage von Hoheit und von Recht, sondern einer Frage der Gesetzmäßigkeiten der S a c h e.
Erst recht übt die Realität aus lauter Sprechern die Absolutheitsadjektive falsch steigern, keine Definitionshoheit aus.
„Da dieser aber im alltäglichen Sprachgebrauch angewandt wird, ist seine Existenz als Fakt zu respektieren.“ ja genau. Wozu überhaupt was kritisieren, wozu überhaupt jemanden auf Fehler hinweisen. Seine Fehler sind schließlich Fakt, und weil es Fakten sind, hat man gefälligst einen Knicks davor zu machen. Ganz ehrlich. Das ist wissenschaftlich gesehen eine Unverschämtheit.
„Wenn der Rapper singt „…ich bin der einzige Terrorist im Dorf..“ handelt es sich um eine Momentaufnahme, die gegenwartsbezogen bis mittelfristig zu sehen ist. Singt er „….ich bin der einzigste Terrorist im Dorf…“ meint er dogmatisch, zukunftsbezogen, das sich dieses niemals, unter keinen Umständen ändern wird und deutet damit in letzter Konsequenz die Beseitigung des ganzen Dorfes an.“
Diese Interpretation ist natürlich eine völlig willkürlich, persönliche und subjektive Interpretation und dem „einzigsten“ natürlich überhaupt nicht zu entnehmen, was Sie auch wissen. Trotzdem präsentieren Sie ihre Interpretation um einen Zweifel zu säen. Nicht Widerlegung, sondern Skeptizismus ist hier die Methode.
Die Sache mit den Sportlern die erschöpft ins Ziel kommen und „tot, toter am totesten“ sind. Das ist natürlich nur deshalb witzig, gerade weil man tot nicht steigern kann, weil die Protagonisten darum wissen, dass das nicht geht. Es ist ein Spiel mit der Sprache, das man natürlich machen kann, dass doch aber um Himmels willen nicht belegt, dass die Steigerung von tot jetzt zum guten sprachlichen Umgangston gehört. Im Gegenteil, weil etwas nicht zum korrekten Gebrauch der Sprache gehört, deshalb kann der absichtliche Verstoß dagegen witzig sein oder einen besonderen Reiz ausmachen. So etwas kann bei Kulturschaffenden zum Stilmittel werden. Das heißt aber gerade nicht, dass sich deshalb der Sprachgebrauch überhaupt und allgemein ändert.
Danke, Fritz. Mir war es zu zeitraubend, erneut eine so tiefgreifende Entgegnung zu schreiben. Einen herzlichen Gruß an einen Freund von Verstand und Wissenschaft.
@Fritz:
Mit großem Interesse habe ich ihre Ausführungen zur Kenntnis genommen.
Beginnen möchte ich mit ihrer Feststellung, das eine “ordentliche Begründung“ anscheinend fehlt.Das ist ihre subjektive Meinung, die eben nur als solche akzeptabel ist.
Was die “Widerlegung“ einer Sprachregelung angeht, stimme ich ihnen zu, präziser wäre folgende Formulierung gewesen: Ein oftmals praktizierter Verstoß gegen eine Sprachregelung sollte Wissenschaft motivieren sich die Gründe für den Regelbruch mal genauer anzuschauen. Dabei könnte es zu der Erkenntnis kommen, das nicht nur Unwissenheit ein Kriterium ist, sondern im Einzelfall auch pure Absicht dahinter stecken kann. Und nun wird es spannend: Im Gegensatz zu ihnen unterstelle ich in den Beispielen “Rapper“ und “Läufer“ eben keine Unwissenheit, sondern beschäftige mich mit der Frage, was hier durch eine eventuell bewusst regelbrechende Wortwahl zum Ausdruck gebracht werden soll? Meine Antwort darauf lautet, das hier etwas anderes gemeint sein könnte, als das Regelwerk zulässt. Die Interpretation dazu ist natürlich nur eine von vielen Möglichkeiten, selbstverständlich angreifbar aber zumindest theoretisch möglich, Es geht mir also um eine denkbare Sinnfindung der Regelabweichung und diese kann nur im Bereich der Interpretation liegen. Eine Umdeutung von Worten kann ich nicht belegen, aber warum und für wen ist ein Beleg erforderlich? Ohne Beleg ist der Adressant eben gefordert zu hinterfragen.
Sie benennen “Realitäten“, ohne zu beachten das diese auch subjektiven Einflüssen unterliegen. Im Schlussteil kommen sie zum “guten sprachlichen Umgangston“, leider fehlt die Definition was denn “gut“ ist. Entspricht “gut“ als moralischer Begriff der Akzeptanz einesRegelwerks, ist dann die Abweichung, nach ihrer Logik “böse“?
Ja, der Sprachgebrauch ändert sich, “überhaupt“ und “allgemein“! Ich wage die Prognose, das der Wert von Sprachregelungen weiter sinken wird, Faktoren sind mangelnde Bildung, Neuinterpretationen und Internationalisierung von Wortauswahlen.
Mir persönlich gefällt diese Entwicklung auch nicht immer, jedoch muss Wissenschaft ein zunehmendes Desinteresse an ihren formulierten Errungenschaften zur Kenntnis nehmen und sich dem Fakt stellen, das eine Gesellschaft Sprache prägt und das zulässige bestimmt.
Sehr geehrter Herr Kempkes,
ich bedanke mich für diese Webseite und bin auch der Meinung, dass besonders dieses Wort eine eigene Webseite verdient. In meinem Umfeld spricht es jeder falsch (abgesehen von meinen Kindern). Aber selbst aus meiner Mutter konnte ich den falschen Schliff nicht mehr heraus bekommen. Und dabei hat man es mir in jungen Jahren nur einmal sagen müssen, das es keine Steigerung gibt bei dem Wort „einzig“. Heute wollte ich einfach mal schauen, ob ich denn mit meiner Annahme eigentlich noch richtig liege oder sich etwas in der Zwischenzeit geändert hat. So etwas passiert ja auch in der deutschen Rechtschreibung.
Die entstandene Diskussion hier verfolgte ich interessiert und ich pflichte Cornelia bei. Ihre Argumentation kann ich uneingeschränkt teilen. Und bei ihrer (Herr Kempkes) letzten Antwort darauf verzetteln sie sich ein bisschen, winden sich mit letzten Fachausdrücken, wie ein angeschossenes Tier das kurz vor dem aufgeben ist. 😉
Meine Fachausdruckssammlung ist nicht so groß wie ihre und deswegen könnte ich einer Diskussion mit ihnen nicht standhalten. Aber dennoch lehne ich mich mal jetzt weit aus dem Fenster und sage, dass ihr Beispiel mit dem Terroristen mich nicht überzeugt. In meinen Augen ist es ein schlechtes Beispiel, weil der Unterschied nicht eindeutig genug ist, also für mich nicht klar erkennbar.
Außerdem, widerlegen sie mit dieser Theorie nicht den Grund ihrer Webseite?
Mich interessiert zudem folgendes: Es wurde ja schon angesprochen, dass das Gewohnheitsrecht hier nicht greift. Was aber führt zum Gewohnheitsrecht? Welche Voraussetzungen müssen vorhanden sein damit es greift?
Liebe Grüße Linda
Sehr geehrte Linda!
Selbstsverständlich widerlege ich mit meiner Argumentation den Grund dieser Webseite, welche ja nicht meine ist!
Zuerst habe ich mich deshalb mit der Frage beschäftigt, welchen Stellenwert eine Regel hat, die von breiter Masse nicht beachtet wird.
Des weiteren stellt sich die interessante Frage, ob sich in Der Steigerung solcher Absolutadjektive nicht doch noch ein Sinn oder eine Logik finden lässt?
Dazu habe ich die Kriterien „Sinngehalt“, „Zeitbezug“ und „Dogmatik“ genannt. Diese kann man akzeptieren, muss aber nicht :-):-)
Mir begegnet Der nicht regelkonforme Gebrauch der Wortes „einzigste“ auch sehr häufig, aber im Gegensatz zu den Betreibern dieser Seite empfinde ich das nicht als „unerträglich“. Deren Feststellung, „das einzigste gibt es nicht“ ist falsch, denn das „einzigste“ taucht immer wieder auf, so „falsch“ es auch sein mag!
Das Gewohnheitsrecht benötigt, meiner Ansicht nach, nicht mehr als eine still schweigende Akzeptanz oder Tollerierung einer Handlung oder Anwendung, durch die Allgemeinheit. Im juristischen Sinne mag das vieleicht anders aussehen.
Es gibt sicher wichtigere Probleme auf dieser Welt, so daß ich diesem mit sehr viel Humor begegne!
Mit freundlichen Grüssen!
Wolfgang
Sehr geehrter Wolfgang,
entschuldigen Sie bitte. Sie haben Recht, jemand anders ist der Betreiber dieser Seite. Und ich schrieb auch noch, das ich aufmerksam gelesen habe. Das war wohl nicht aufmerksam genug.
Somit besitzen Sie natürlich auch alle Rechte und ich bin nicht mehr verwirrt wenn Sie dies hier widerlegen. 😉
In einer Gesellschaft in der alles schöner, schneller, besser und so weiter sein muss, ist es in meinen Augen nicht verwunderlich, wenn die Menschen etwas aus der Masse hervor heben möchten. Jeder von uns ist einzig(-artig), da möchte ich natürlich die „Einzigste“ sein unter allen. Das ist mein Argument dafür, dass die meisten Menschen „einzigste“ sagen.
Grammatikalische Sprachfehler gibt es häufig, so auch bei der regional bezogenen Umgangssprache. Der Berliner sagt „ebend“ anstelle von „eben“. Wenn man einen Berliner daraufhin weist bekommt man vielleicht so etwas zu hören:“ Na und, ick bin Berlina, ick kann reden wie ick will.“ 😉
Komisch und schade ist halt nur, das es so wenig Menschen in meinem Umkreis gibt, die überhaupt nicht wissen das es das Wort „einzigste“ gar nicht gibt. Und ich komme mir wie ein Klugscheißer vor wenn ich den Menschen das sage. Als ob ich den Menschen sage das Antananarivo die Hauptstadt von Madagaskar ist. Da weiß ich aber zumindest das es so gut wie keiner weiß. Ich empfinde es auch nicht als unerträglich das die Menschen es falsch sagen. Nur gibt es einen Unterschied zu den Berlinern, sage ich mal, da sie ja wissen das sie falsch reden.
Ich habe als Kind gelernt und das bringt man heute den Kindern eigentlich auch noch bei: wenn alle aus dem Fenster springen, ist das noch lange nicht richtig.
Ich denke Gewohnheitsrecht greift, wenn eine offizielle Stelle es zum Thema macht. Zum Beispiel das Wort „Handy“. Die meisten Deutschen denken Handy sei das gleiche Wort auf englisch und man hat es einfach nur aus dem englischen Sprachgebrauch genommen wie zum Beispiel „Computer“. Aber das stimmt nicht. „Handy“ ist zwar ein englisches Wort (es heißt handlich, griffbereit, praktisch, nützlich), aber auf englisch heißt „Handy“ mobile phone.
Vielleicht gibt es irgendwann eine Demonstration unter dem Motto: „Nehmt das Wort EINZIGSTE im Duden auf“. Oder jeder der das Wort „einzigste“ sagt muss 5,- € zahlen. Ich wollte ja nur ein bisschen übertreiben, damit es noch deutlicher wird, wie unwichtig dieses Thema tatsächlich ist. Und mit Sicherheit hast du Recht wenn es wichtigere Themen gibt. Aber zum Glück sehe ich das nicht als Problem an, wenn jemand „einzigste“ sagt. Und hier zu schreiben ist eine Art Hobby oder Langeweile vertreiben oder ein bisschen besserwisserisch sein. Aber bestimmt zähle ich das hier nicht zu einen von meinen Problemen.
Mit freundlichen Grüßen
Linda
@Linda: Hast du gewusst, dass es „Handys“ schon seit 1937 gibt. Unter dem Wikipediaeintrag „Paul Schmidt (Unternehmer)“ ist zu lesen: „Ein handliches Taschenlampenmodell wurde 1937[1] unter dem Namen „Handy“ als Warenzeichen eingetragen: Es war das erste „Handy“ Deutschlands.[2]“
@ Linda!
Ich glaube Sie sehen da etwas von der falschen Seite. Nur weil Sie den Inhalt dieser Seite bzw darüber zu schreiben nicht zu Ihren Problemen zählen, er ist nur die Spitze des Eisberges. Wir sind auf dem besten Wege – sei es vor allem durch das Internet und die sozialen Medien, als auch durch Unwissenheit oder/und das völlige Desinteresse vieler Zeitgenossen – unsere schöne Sprache mehr und mehr zu einer besseren Umgangssprache, ja beinahe zu einem Dialekt verkommen zu lassen. Verstehen Sie mich nicht falsch, niemand wird mit seinen Mitmenschen im besten Theaterdeutsch kommunizieren, doch ein gewisser Grundwortschatz sollte schon vorhanden und auch (richtig) benützt werden.
Ich verwehre mich hier ausdrücklich gegen den Begriff „besserwisserisch“, auch wenn Sie „bisschen“ vorangesetzt haben. Ja, ich gebe zu, ich weiß es besser, doch ich bin weder Akademiker, noch habe ich ein Abitur. Ich habe lediglich mein ganzes Leben versucht annähernd korrekt zu sprechen und natürlich erst recht zu schreiben. Zu meiner Zeit hat man noch für das Leben gelernt und nicht für die nächste Prüfung, das bezieht sich auch auf die Sprache. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich sehr viel gelesen habe. Korrekt zu sprechen war und ist überhaupt kein Problem. Aber weisen Sie einen Zeitgenossen einmal darauf hin, dass dieser oder jener Satz völlig falsch ist, was ernten Sie dann? „Klugscheißer“, „Besserwisser“, „Oberlehrer“ usw. Statt sich darüber zu bedanken, dass es noch jemanden gibt, der sich einigermaßen ausdrücken kann, ist man offenbar auf seinen Kauderwelsch noch stolz.
Übrigens: In meinem Bekanntenkreis habe ich das Wort „einzigste“ noch niemals vernommen, es dürfte sich hier eher um ein Wort handeln, welches in der geschriebenen Form sehr häufig vorkommt (sonst gäbe es diese Seite wahrscheinlich nicht).
@Cornelia, @Fritz
Danke für Ihre Ausführungen – treffender geht es wohl kaum!
Hallo Muvimaker,
wow, 3 Jahre ist mein letzter Kommentar her auf den Sie gerade geantwortet haben, musste mich da erstmal wieder einlesen. 🙂
Willkommen in der Zukunft.
Ach Mensch, früher war alles besser, sagte meine Oma jedenfalls immer. Ich bin gerade in so einer Phase, wo ich dem Alten hinterher trauere. Goethe, Schiller, Bach. Welche schöne Ausdrucksweise man damals benutzte. Wie nett man doofe Dinge umschrieb. Was für hervorragende Musik/Werke damals geschrieben wurde, im Gegensatz zu heute.
Auch damals nagte der Zahn der Zeit an Allem, so wie Heute. Auch damals änderten sich Dinge, die einen nennen es Fortschritt und befürworten es, die anderen schlagen die Hände über den Kopf zusammen und denken, wo soll das nur hinführen?
Ich lernte noch „Ode, an die Freude“ im Musikunterricht, mein Sohn musste „Pipi Langstrumpf“ lernen.
Ja, wahrscheinlich wird es so kommen, wie Sie sagen, unsere Sprache wird „verkommen“, zu was auch immer.
Ich mag Englisch, beruflich wie auch privat ist es mittlerweile so, dass ich halb auf Deutsch halb auf Englisch kommuniziere. Aber dieses Mischmasch, ich nenne es mal Denglisch, mag ich überhaupt nicht. Und das begegnet einem im Moment zu 99% überall wo man hinschaut. In der Werbung, in einer Betriebsanleitung und selbst in der Tagespresse sieht man in fast jedem Satz ein englisches (schon eingedeutschtes?) Wort. Ist wohl gerade modern.
Oder ist das unsere Zukunft?
Ganz liebe Grüße und vielen Dank, dass Sie mich wieder an diese Webseite erinnert haben.
Linda
endlich einmal etwas gelesen das HAND UND FUSS hat … sie schreiben und formulieren es VORTREFFLICH DANKE
DANKE
Werter Herr Kempkes!
Sie sollten sich einmal genauer mit der S-Schreibung beschäftigen, insbesondere dem Unterschied zwischen „das“ und „dass“, dann wären Ihre Kommentare zumindest orthografisch korrekt.
Sie sind wahrscheinlich auch für die Einführung bzw Beibehaltung des Deppenapostrophs, nur weil es immer häufiger verwendet wird, die Anwendung jedoch völlig falsch ist.
Über Ihre Kommentare zum „Begriff“ „einzigst“ hat sich Userin Ela bereits geäußert. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
Mit freundlichen Grüßen
Spitze, der Kommentarbereich hier! Ich schieß mich weg vor lachen. Und dabei dachte ich heute Morgen, als ein betrunkener Clown an mir vorbeilief, das bliebe der „einzigste“ Lacher des Tages. Har har.
Nachdem ich mir nun einige Kommentare durchgelesen habe, möchte ich all jenen Vertretern des Standpunktes „wenn es genug Leute sagen, wird es richtig!“ mal folgende Frage stellen: wenn ich – und mit mir genug andere – anfangen, zu „Katze“ stattdessen „Hund“ zu sagen, dann wird es doch automatisch richtig, oder?
Nichts anderes ist die Argumentation „wenn genug Menschen „das Einzigste“ sagen hat es ja offenbar eine Daseinsberechtigung unf wird damit logisch und richtig“. Ehrlich, ich bekomme Kopfschmerzen bei so etwas.
Und auch wenn mein Vergleich keine Steigerung zum Thema hat, ist es im Kern die gleiche Argumentation.
Liebe Leute: Eine Million mal falsch macht nicht „richtig“. Und nur, weil ich keine Lust habe mir oder mir Nahestehenden peinliche – falsche – Sprach- und Schreibgewohnheiten einzugestehen/abzugewöhnen, helfen mir auch keine drölfzigtausend sonst wo her geholten Pseudo-„Beweise“ meinen Standpunkt zu untermauern. Das EINZIGSTE gibt es nun einmal nicht – es ist und bleibt unlogisch, ebenso wie die anderen entsprechenden „Worte“.
Naja, wenn man jetzt statt „einzige“ „viele“ sagen würde, wäre natürlich deine Argumentation schlüssig. Sagt man zur „Katze“ „Hund“ vertauscht man ja die Bedeutung. „Einzigste“ hingegen ist ein unbelegtes, „neues“ Wort. Ich muss gestehen, dass sich das Wort für mich sogar natürlicher anhört als „Einzige“ keinesfalls als Ergänzung um etwas deutlicher zu betonen, sondern alternativ. „Du bist die Einzigste für mich“ klingt eingehender als „Du bist die Einzige für mich“. Und ich glaube so geht es vielen die das Wort falsch benutzen, es geht nicht darum etwas herauszustellen oder in Hyperlative (oder wie man es nennt) zu verfallen, sondern es hat sich so eingeschliffen. Ich selbst bin hier gelandet weil ich mir beim schreiben eines Textes nicht mehr sicher wahr was denn nun tatsächlich Konform ist (Schande über mein Haupt).
Auch wenn ich kein Freund des Gewohnheitsrechts bin, so sehe ich auch das Sprache sich weiter entwickel muss. Dazu müssen zwangsläufig Regeln gebogen oder gebrochen werden. Allerdings sollte das nicht stillschweigend und einvernehmlich sondern schon im offiziellen Rahmen geschehen.
Ich bin durch Zufall auf diese Seite gekommen — muss sagen eure Kommentare herrlich – da wäre eine persönliche Gesprächs Runde zum austauschen sehr INTERESSANT …. Dieser Satz LINDA hat es mir angetan :
Wir sind auf dem besten Wege – sei es vor allem durch das Internet und die sozialen Medien, als auch durch Unwissenheit oder/und das völlige Desinteresse vieler Zeitgenossen – unsere schöne Sprache mehr und mehr zu einer besseren Umgangssprache, ja beinahe zu einem Dialekt verkommen zu lassen.
Auch das vermehrte austauschen herkömmlicher Deutschen Wörter durch Englische – oder sie dümmlich verdeutschen zb. gedatet – gebattelt usw….. sodass man schon Schwierigkeiten hat Sätze zu verstehen , besonders in der Werbung oder TV Sendungen ( zb RTL ) und Konsorten sind nicht meins … diese Entwicklung hat absolut nichts mit der normalen Sprachentwicklung zu tun die ja über jahrhunderte / tausende Jahre entstanden ist — aber niemals so wie es heutzutage die UNART sich entwickelt hat einen KAUDERWELSCH zu plappern, vermischt mit der Umgangssprache — nicht zu vergessen es gibt dann die Steigerung wenn so Möchtegern Intelektuelle Deutsche Wörter im englischen Alphabet auszusprechen – dann wird aus dem ATLAS der “ ETLES “ usw……………… einfach GRAUENHAFT